Henriette Aichinger

Henriette Aichinger, geboren 1983 in Leipzig, arbeitet und lebt ebenda. Sie ist Mutter zweier Kinder. Ihre künstlerische Praxis ist geprägt vom Zeichnen, Sammeln und Übersetzen in unterschiedliche Medien. Durch gruppendynamische Prozesse sensibilisiert sie für Wahrnehmung, Raum und deren Erzählungen. Sie stellt die Frage nach dem Autor unseres Wissens und umkreist das Thema der Erinnerungskultur.

Ich blicke auf die Welt – ich sammle. Gegebenheiten, Gewohnheiten und Spuren. Auf unterschiedlichste Weise untersucht Henriette Aichinger den Zugang zu den Vorgängen, die sich auf dieser Welt abspielen und somit zu ihr. Sie betrachtet punktuell und verbindend. Orte und Pfade, Wege und Kreuzungen, Punkte und Linien. Diese Wahrnehmungen bündelt und übersetzt sie in künstlerische Arbeit. Zum Beispiel, indem sie mit Hilfe ihres Körpers imitiert: Rufe, Alltagsgeräusche, Haltungen. Und, indem sie zeichnend sortiert, Zeichnungen in den öffentlichen Raum setzt, oder dort solche vorfindet. Audio-Aufnahmen unterstützen sie beim Verstehen und Interviews erweitern ihr Blickfeld. Durch Installationen und performative Eingriffe wiederum ist es ihr möglich, Aufmerksamkeiten zu lenken und Erlebnisse anzuregen. Es macht mir Freude Blicke zu schärfen und Zustände zu wecken. Ich schaffe gern Unterkunft.

Außerdem illustriert sie, wenn sie die Gelegenheit bekommt, performt für andere Künstler*innen und unterstützte in der Vergangenheit Kinder in der Gestaltung von Büchern. Henriette Aichinger gestaltet selbst diverse Oberflächen, verleiht ihre Stimme an Hörstückproduktionen, für Lesungen und als Sängerin und verfasst kurze Texte. Seit 2018 ist sie Teil von NEBOKLAK – Studio für Analoges in Leipzig und dort für Kuration und Kommunikation zuständig. Mittwochs leitet sie die offenen Maltage. Gemeinsam mit dem Fotografen Gustav Franz stellt sie im NEBOKLAK Raum zur Verfügung, um zu arbeiten, kollektiv zu werden, Ideen zu konzentrieren und zu vermitteln. Analog und im Moment. Was nach einer Performance bleibt, ist eine Frage, der sie kollektiv mit der Plattform when paper performs – Gespräche zu Performance und Publikation – nachgeht.

Henriette Aichinger beteiligt sich an Ausstellungen, gibt Workshops und macht Performances im In- und Ausland.

Seit 2022 ist sie Dozentin in der Kunstvermittlung des Lindenau-Museums Altenburg.


Kontakt

Henriette Aichinger
Wilhelm-Busch-Str. 2
04357 Leipzig

post@henrietteaichinger.de

Manche Wege lassen sich nicht abkürzen.
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