Henriette Aichinger
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Über mich
Impressum
  • Bewegungen / Erzählungen

    Performance

    Orte, Zwischenräume und Gebäude. Ich widme mich ihnen – betrachte, höre, hinterfrage. Worüber diese Orte sprechen, inszeniere ich in performativen Führungen und Spaziergängen – Gruppenerlebnisse, in denen sich die Wahrnehmung eines Ortes verändert. Dieses künstlerische Vermittlungsformat vereint Wissenserweiterung und Sensibilisierung für den Raum.

    Oft sieht man mich in Vorbereitung dieser Erzählungen etwas zu lange, etwas zu nah an Hauswänden stehen; verbogen auf Geländer klopfen oder abrupt die Möglichkeit von Geschwindigkeit testen. Die Mehrfachnutzung eines Ortes tritt zu Tage, indem ich Zeit dort verbringe. Viele Stimmen wollen gleichzeitig zu Wort kommen – ich sammle sie ein. Nutze historische Quellen und Bildarchive, um unterschiedliche Zustände des Ortes zu erspüren. Führe Interviews, analysiere den „Alltag“ der Gebäude und ihrer Umgebungen und nehme Sound- und Materialproben, um Architektur und Auffälligkeiten besser zu verstehen.

    Anhand dieser Recherchen verwebe ich historische, autobiografische und fiktionale Geschichten so, dass der öffentliche Raum – in der Vorstellung der Betrachter*innen – verändert wird. Ein Umräumen findet statt. Wir überschreiben den Ort und seine Geschichte. Und: wir bewegen uns in ihr.

    • Volkspark
    • Wolfenbüttel
    • Heilandskirche
    • Vor die Tür
    • Dom zu Halle
    • Iulia und Diana
    • Münster
    • ländlicher Raum
  • Räume / Lücken

    Installationen

    Ich arbeite ortsspezifisch. Das heißt, das zu Erzählende ergibt sich, aus dem, was existiert und vor Ort zu finden ist; und dem, was ich hinzutrage oder hervorhebe. Diese Orte sind temporär meine Erzähl-Räume. Sie bilden die Klammer für viele unterschiedliche Einzelarbeiten – Objekte, Zeichnungen, Sound-Stücke oder performative Aktionen. In der Kombination entstehen, dem Ort entsprechend, Installationen oder Arbeiten im öffentlichen Raum.

    • im Treppenhaus / Außerhalb
    • a story
    • Aussichten
    • Schutzräume
    • Rufe
    • zwischen Herbergen / Zwischenstand
    • Musik
  • Zusammen / Teilen

    Partizipative Aktionen / Kollektive Prozesse

    Das gemeinsame Erforschen und Erzählen, Innehalten und Losgehen vergrößert die Spannweite der künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten. Erzählungen werden reicher an Details – das Bild irgendwann ganz klar und eingängig. Es ist nicht starr, sondern in Bewegung.
    Nicht nur durch kollektive Autor*innenschaft, sondern auch durch das Teilen von Erfahrungen und Zugängen in Workshops wird das Spektrum des Erzählens größer und gewinnt an Wirkung. Beiderseits.

    • Je desto
      Je, ____desto.
      Installation / kollektiver Prozess mit Juliane Schmidt
      Audioloop, Kopfhörer, zwei Zeichnungen auf 10-Meter-Bahnen Aquarellkarton, Tusche und Wachs-Aquarellstifte 
      Görlitz
      2018

      Ein Eines beeinflusst ein Anderes, ein Nächstes kommt aus einer Behauptung hervor. Verändert sich die Ursache, verändert sich die Wirkung. Ein kompliziertes Konstrukt, ohne das wir nicht auskommen: Tür auf, Licht rein. Mehr Rot, mehr Wärme. Fenster zu, andere Sicht.

      Juliane Schmidt und Henriette Aichinger komplettierten sich mehrere Monate "Je"-Sätze mit "desto"-Ergänzungen per Email. Diese Konversation wurde die Vorbereitung zur Installation Je, ____desto. In der Görlitzer Galerie Neun Görlitz zeichneten die beiden Künstlerinnen tagsüber vor Ort im Wechsel auf der Fläche, die es möglich war in den gegebenen Räumlichkeiten auszurollen. Sie antworteten dabei zeichnerisch auf die jeweilige Setzung der anderen. Je länger eine von beiden arbeitete, desto länger hielt die andere deren Kinder im Nebenraum bei Laune. Je besser die Laune, desto konzentrierter die Zeichnung. Nachts vertonten sie den schriftlichen Austausch der Je-desto-Sätze.

      Je, desto.
      Performance & Zeichnung / kollektiver Prozess
      mit Juliane Schmidt
      Tusche und Wachs-Aquarellstifte auf Papier, A4
      Dresdner Sezession 89 e.V. / galerie drei, Dresden
      2024

      Ein Eines beeinflusst ein Anderes, ein Nächstes kommt aus einer Behauptung hervor. Verändert sich die Ursache, verändert sich die Wirkung. Ein kompliziertes Konstrukt, ohne das wir nicht auskommen: Tür auf, Licht rein. Mehr Rot, mehr Wärme. Fenster zu, andere Sicht.


      Aus den 2018 entstandenen Zeichnungen wurden Fragmente, die in der Ausstellung springFORM neu arrangiert wurden. Zeit war vergangen. Die Bedingungen andere geworden. Je & desto erfuhren eine Transformation.
      Die Künstlerinnen Juliane Schmidt und Henriette Aichinger stellten den, Jahre zuvor aufgezeichneten und 2024 aktualisierten Dialog zur Eröffnung der Ausstellung performativ vor.

      Fotos: Maria K. Morgenstern

    • Šumava – Chor
    • Stille Post
    • Workshops
  • Essenzen / Extrakte

    Bilder

    Künstlerisches Arbeiten ist ein Prozess. Ein immer anwesender Begleiter. Kommt es an einer Stelle zu Vertiefungen – zum tieferen Graben – wird dieser Begleiter sehr präsent, manchmal sogar aufdringlich. Die Auseinandersetzung ist dann überall anwesend. Und um diesem Druck etwas entgegenzusetzen, entstehen – meist unbemerkt – einzelne Exponate, die alles in sich tragen. Wie eine klare Antwort. Für einen kurzen Moment.

    • Arbeiterkampflied
    • Portrét
    • Mein lieber Scholli
    • Take 1 ... 11 / pieces
    • Rituale und Rhythmen
    • Ich habe die Schwerkraft akzeptiert
  • Häufungen / Notiz

    Sammlung

    Sammlungen bringen Haufen hervor – Häufungen. Sie sind einerseits Methodik des Sortierens und andererseits Unterbringungsmöglichkeit. Etwas eines liegt sicher in etwas Anderem verborgen. Irgendetwas liegt immer obenauf. Und an ein und der selben Stelle werden viele Geschichten erzählt. Die Häufung von Gedanken auf Papier, von Bildern, von Publikationen und Momenten ist jedoch auch Objekt. Es verkörpert die Art der Sammlung. Spricht über einen Gedanken darin. Wie eine Fußnote am Tischrand. Eine, seit 2004, wachsende Notiz.

    • Materialsammlung